Kiekert gilt als Erfinder der modernen Zentralverriegelung – nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Grund seien fehlende Mittel des chinesischen Gesellschafters.
Kiekert gilt als Erfinder der modernen Zentralverriegelung – nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Grund seien fehlende Mittel des chinesischen Gesellschafters.
Das auf Autoschlösser spezialisierte Unternehmen Kiekert AG hat Insolvenz angemeldet. Die Firma gilt als Erfinder der modernen Zentralverriegelung und gehört bislang einem chinesischen Unternehmen. Grund für die Insolvenz sei, “dass der chinesische Gesellschafter keine weiteren Mittel bereitgestellt und seine finanziellen Verpflichtungen im dreistelligen Millionenbereich nicht erfüllt hat”, sagte Vorstandschef Jérôme Debreu laut einer Mitteilung.
“Der von Sanktionen betroffene Gesellschafter verwehrt uns den Zugang zu wichtigen Märkten und Finanzierungen, was unsere Geschäftstätigkeit erheblich gefährdet”, teilte Debreu mit. Ziel des Managements ist der Ausstieg des chinesischen Gesellschafters. 2012 war Kiekert vom chinesischen Automobilzulieferer Lingyun übernommen worden.
Auch die US-Sanktionspolitik habe zu erheblichen Auftragsverlusten beigetragen, hieß es. “Amerikanische Kunden haben bereits erteilte Großaufträge zurückgezogen, Rating-Agenturen das Unternehmen aufgrund des chinesischen Gesellschafters heruntergestuft, Banken verweigern neue Kredite.” Das vorläufige Insolvenzverfahren wurde vom Amtsgericht Wuppertal angeordnet, wie aus dem Portal Insolvenzbekanntmachungen hervorging. Der operative Geschäftsbetrieb laufe im vorläufigen Verfahren an allen Standorten regulär weiter, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Exner mit. Die Löhne und Gehälter der rund 700 Mitarbeitenden in Deutschland seien über das Insolvenzgeld bis einschließlich November gesichert. Die ausländischen Tochtergesellschaften der Kiekert AG in Europa, Asien und Nordamerika seien von dem Verfahren nicht betroffen.
Kiekert mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Heiligenhaus ist nach Angaben des Insolvenzverwalters Weltmarktführer für Kfz-Schließsysteme. Mit einem Marktanteil von 21 Prozent stattet Kiekert eigenen Angaben zufolge jedes dritte Fahrzeug weltweit mit seinen Schließsystemen aus. Derzeit beschäftigt die Unternehmensgruppe insgesamt rund 4.500 Mitarbeitende an elf internationalen Standorten.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es in den ersten sechs Monaten insgesamt 12.000 Firmeninsolvenzen, etwa zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Kann man da jetzt herauslesen, dass sich die Chinesen damit das Know-how gesichert haben und den Laden nun fallen lassen?
Na ja - sie haben Kiekert 13 Jahre weiter betrieben, und kein Kapital rausgezogen. Den Berichten nach sind sie selber ziemlich akut in Schwierigkeiten, und manchmal ist der Dominoeffekt real. Spannend wäre, warum die USA den chinesischen Mutterkonzern sanktioniert haben.
Ok - Kiekert gehört North Lingyun Industries, die gehören der China North Industries Group Corporation, und die sind der armeeeigene chinesische Rüstungskonzern, der seit 2021von den USA boykottiert wird.