(Das Experiment wurde in Kanada gemacht, weshalb eins zugegebenermaßen dies als Offtopic einschätzen könnte - aber ich dachte das wäre für diese community evtl trotzdem interessant, auch weil es ein deutschsprachiger beitrag ist und wir in den deutschsprachigen Ländern ja auch viel Obdachlosigkeit haben und z.B. DE für bürokratie bekannt ist, gerade auch im Kontext von Hartz4 etc.

Und weil zudem diverse Politikerinnen und reiche Menschen gegen arme Leute und Hartz4-Empfängerinnen hetzen etc.

    • @Herr_Gesangsverein@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      252 years ago

      Offensichtlich. Der andere Aspekt wäre ein sozialer Wohnungsbau, der die Bezeichnung verdient, bei dem die Wohneinheiten nicht nach einer bestimmten Zeit auf den ‘freien Markt’ kommen.

      Tatsache ist aber, dass Lösungen gar nicht gewollt sind, da es wichtig ist, dass die unterbezahlte Klasse noch auf jemanden herabsehen kann.

    • @Killing_Spark@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      42 years ago

      Puh sie hatten uns in der zweiten Hälfte. Mein Hirn hat erwartet dass es in die Richtung “die suchen sich das lotterleben selber aus” geht. Und es war sehr positiv überrascht!

      • @Anekdoteles@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        32 years ago

        Obdachlosigkeit ist teuer. Erhalten möchte die also erstmal niemand.

        Die Armut des einen ist oft der Reichtum des anderen. Auch wenn niemand direkt von Obdachlosigkeit profitiert, haben Obdachlosigkeit und Reichtum durch Immobilienbesitz eine entscheidende gemeinsame Ursache: Dass es ein Preisschild für Boden und Wohnraum gibt, statt das beides als Gemeingut verstanden wird, deren Grundversorgung nicht marktwirtschaftlich organisiert werden kann, ohne Wohnungslosigkeit auf der einen Seite, ungeheuerlichen Reichtum auf der anderen, und Armut dazwischen zur Folge zu haben. Denn, dass die Mittelschicht heute arbeitet, um zu wohnen statt zu leben, hängt schließlich auch damit zusammen.

    • @superseven@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      42 years ago

      Es klingt ein bisschen verschwörungstheoretisch, aber ich glaube die Angst vor dem sozialen Abstieg ist “von denen da oben” gewollt, damit die Leute nicht zu sehr aufmucken und einfach glücklich sind, Arbeit zu haben.

        • @Int_not_found@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          102 years ago

          ‘Warum wollen sie bei uns arbeiten?’

          ‘Die Alternative wäre soziale Ächtung, behördliches Mobbing, Verhinderung jeglicher finanzieller Autonomität und eine resultierende abnehmende körperliche und psychische Gesundheit, die bis zur Obdachlosigkeit und Tod führen kann.’

        • @TeddyPolice@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          32 years ago

          Das glaube ich irgendwie nicht.

          Das finden die Leute die daran glauben und davon profitieren bestimmt nicht verkehrt.

          Ich meine, denk doch einfach mal so rum: Wenn es nicht gewollt ist, wird es mindestens billigend in Kauf genommen, denn tatsäclich passiert da ja sonst auch nichts zielführendes. Wo ist der praktische Unterschied?

  • Gamey
    link
    fedilink
    Deutsch
    372 years ago

    Klingt ja fast als ob die Leute sich das nicht freiwillig aussuchen…

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺
      link
      fedilink
      Deutsch
      122 years ago

      Aber dann müsste man ja die Frage stellen, ob die Verteilung von Eigentum, insb. Grundeigentum nicht vielleicht menschenunwürdig ist, und man Art. 15 GG doch mal anwenden müsste.

  • @muelltonne@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    232 years ago

    Das gilt übrigens auch für andere Dinge: Wenn man sich anschaut, für was für völlig lächerliche Summen Leute in die Privatinsolvenz gehen müssen oder ihr Studium abbrechen, dann ist das schon wild.

  • @AlexS@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    72 years ago

    An der Studie konnte nur teilnehmen, wer psychisch gesund und nicht drogenabhängig war.

    Our preregistered screening criteria were: age 19 to 65, homeless for less than 2 y, Canadian citizen or permanent resident, and nonsevere levels of substance use (DAST-10), alcohol use (AUDIT), and mental health symptoms Colorado Symptom Index (CSI).

    Diesen wichtigen Aspekt verschweigt der MDR. Kein Wunder, dass der Autor nicht mit Namen genannt ist. Immerhin ist die Studie verlinkt.

    Jedenfalls wäre es gut und sinnvoll das Experiment hier in DACH zu wiederholen.

    Leider lässt sich aus der Studie für mich nicht herauslesen, wieviel Prozent der Teilnehmer eine Wohnung und Arbeit fanden.

    Kann uns da ein Statistikprofi helfen?

      • @AlexS@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        22 years ago

        Danke für deine Mühe. Und schade, dass hier kein neuer Königsweg gefunden wurde. In der Studie wird erwähnt, dass Wohnungen in Vancouver sehr teuer sind und evtl. das Geld für viele innerhalb eines halben Jahres aufgebracht war.

        Es gab ja vier Gruppen:

        • Geld: ja/nein
        • motivational training: ja/nein

        Dass “motivational training” war ein 45 min Telefongespräch alle 10 Tage.

        Alle Teilnehmer bekamen zur Vergleichbarkeit ein kostenloses Girokonto, neuen Personalausweis falls abgelaufen, ein Büchlein mit Hilfestellungen und ein gebrauchtes Smartphone mit WhatsApp.

        Auch das wäre ein Modell, dazu relativ günstig.