Edit: Neue Grafik hochgeladen. Klima war nicht aufgeführt.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-moma-102.html
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Ich verrat dir mal ein Geheimnis. Die Darstellung einer “Bubble”, wie sie uns seit langem in den Medien suggeriert wird, ist eine Lüge.
Deine Bubble schützt dich nicht davor, Informationen und Meinungen anderer zu hören. Sie schränkt nur eine wie viel aus deiner Bubble nach draußen durchdringt.
Deshalb sind auch immer alle Menschen entsetzt von Meinungsumfragen und wieso die so gar nicht der eigenen Vorstellung entsprechen. Nicht weil du bisher in deiner geschützten Bubble nichts von all den radikalen Meinungen mitbekommen hast, sondern im Gegenteil: deine Meinung ist nicht Teil der Meinungsumfrage, die die öffentliche Meinung abgebilich darstellen soll, weil sie nicht nach draußen dringt. Und so macht in Wirklichkeit nicht die Öffentlichkeit die öffentliche Meinung, sondern ein kleiner Teil Menschen, meist solche, die das beruflich machen, während sich die mehrheitlich einige Öffentlichkeit einreden lässt, dass sie mir ihrer Mehrheitsmeinung ganz allein steht… weil das dann wohl nur ihre Bubble ist.
Ich fand zum Beispiel das hier sehr aufschlussreich. Genauso wie den Fakt, dass das in der öffentlichen Diskussion innerhalb kurzer Zeit quasi unbeachtet verhallt ist.
Naja, aber am Ende hat die AfD jetzt aber tatsächlich real sehr stark abgeschnitten.
Auch wenn der Artikel (sehr interessant!) mir zwar beruhigend erklärt, dass der Großteil der Deutschen in Wahrheit noch vollkommen sauber tickt, kann ich doch nicht die jüngsten Entwicklungen in Prognosen und tatsächlichen Ergebnissen dieser Partei ignorieren.
Richtig, die Radikalen kriegen mehr Stimmen bei gleichzeitig sinkender Wahlbeteiligung.
Wir haben Medien, die den Leuten einreden, dass sie mit ihrer (tatsächlichen Mehrheits-)meinung allein stehen und die dann vermehrt resignieren und nicht mehr wählen. Und wir haben Medien, die anderen Leuten immer wieder erzählen, dass radikal wählen schon in Ordnung ist, denn das macht ja schließlich jeder.
Der Zusammenhang ist also da und deckt sich mit der realen Entwicklung. Wenn man genug Einfluss auf die öffentliche Diskussion hat, kann man Ergebnisse eben doch herbeireden. Dass macht die Medien jetzt nicht plötzlich zu Genies, die es haben kommen sehen.
Die Wahlbeteiligung ist weder in Bayern noch Hessen signifikant gefallen.
Aber, um den Bogen zur ursprünglichen Aussage des Posts zu bringen: wird dadurch nicht das gewünschte Thema (hier Zuwanderung) am Ende real dann doch zum wichtigsten Problem? Also im Sinne von den politischen Diskurs dominierend? Wenn die AfD es nachhaltig schafft, sich darüber politisch zu etablieren, werden die normalen Parteien irgendwann darauf reagieren müssen, selbst wenn es ein künstlich hochhysterisiertes Problem ist.
Nein, es wird nur zum wahrgenommenen wichtigstens Problem. Denn real ist es immer noch nicht.
Das schon das ganze Jahr über erzählte Märchen von der Flüchtlingsschwemme nach Europe sieht in der Realität nämlich so aus.
Das tatsächliche Problem in Deutschland in Sachen Überforderung der Kommunen sind 1 Million Ukrainer zusätzlich zu nicht mal einem Zehntel davon an Flüchtlingen. Klar, wir können jetzt so tun als wäre das auch Migration udn deshalb wäre es ja streng genommen nicht falsch.
Aber wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch alle, dass das nicht die Migrationsdiskussion ist, die in Deutschland geführt wird und an die Menschen denken, wenn sie solche Umfragen beantworten.
Klar kann man durch Narrative realen Problemen plötzlich zu zusätzlicher Bedeutung verhelfen. Aber das passiert hier nicht. Hier wird ein Problem erfunden und dann zum wichtigesten Problem hochstylisiert, obwohl es gar nicht in der Form existiert.
Da sind wir uns auch vollkommen einig. Mein Punkt ist nur: auch ein aus Hysterie zum “wichtigsten Problem” hochstilisiertes Thema kann am Ende politikprägend sein. Denn trotz der künstlichen Betonung des Problems scheint es ja trotzdem irgendwie in der Bevölkerung zu verfangen. Und Politik interessiert sich am Ende nicht für die Probleme, die bewiesenermaßen real sind, sondern für die Probleme, die bewiesenermaßen große Mengen Wähler umtreiben.
Wenn die Politik anfängt sich für imaginäre Probleme zu interessieren kann sie aber immer nur verlieren. Denn egal, was sie tut, es wird das "Problem nicht lösen.
Also sollten die vielleicht mal langsam das Maul aufmachen und die Menschen in die Realität zurückholen anstatt Narrative nachzuplappern.
Bei der Formulierung musste ich lachen. Sehr schön geschrieben. Aber zur Sache: Ich finde, dass die Medien in den letzten Jahren einen sehr negativen Einfluss auf die politische Landschaft hatten. Was ich damit meine ist, dass sie Probleme dermaßen hoch stilisieren, dass sie überall nur noch Wut und Empörung hoch kochen. Und diese Emotionen wären meiner Meinung nach deutlich weniger stark gewesen, wenn die Berichterstattung unaufgeregter statt gefunden hätte.
Zum Beispiel das Heizungsgesetz beziehungsweise allgemein Streitigkeiten in der Ampel. Beim Heizungsgesetz ist die Ampel zu einem guten Teil selbst Schuld, dass sie das so in der Öffentlichkleit ausgetragen haben (bzw wer auch immer das am Anfang an die Springer Presse durch gestochen hat FDP hust hust). Aber nach der Sommerpause die Sache mit der Kindergrundsicherung. Da stand in einem Tagesschau Artikel, dass Paus irgendwas von der FDP vetod hat (habe vergessen was) um Lindner eins rein zu würgen wegen der Kindergrundsicherung. Das mag ja durchaus so gewesen sein, aber in dem ganzen Artikel wurde mit keinem einzigen Wort erwähnt mit welcher vielleicht ja doch sinnvollen Begründung sie das vetod hatte. In dem Artikel wurde nur wieder Wut und Empörung geschürt ohne auch nur einmal auf das eigentliche Sachthema einzugehen.
Die Medien machen durch ihre Berichterstattung Probleme deutlich größer als sie in der Realität eigentlich sind. Und dann reagieren die Politiker (auch der nicht rechten Parteien) wiederum darauf und sagen ja Migration ist ja ständig in aller Munde und alle sind so aufgebracht und wütend. Das ist ja ein riesen Problem da müssen wir jetzt drastische Position beziehen und klare Kante zeigen. Und so nimmt es nur noch mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung ein. Und ich glaube eben auch, dass die meisten Leute in ihrem Alltag nichtmal negativ mit Migration in Kontakt kommen. Das man mal jemanden hört, der nicht deutsch redet, möchte ich nicht als negativ in Kontakt kommen zählen lassen.
Anyway die Medien als vierte Gewalt kommen ihrer Verantwortung in dieser Sache nicht verantwortungsbewusst genug nach.